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Malaysia
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Malaysia 38 Tage 5. Dezember 05 - 12. Januar 06 2040 km
Schon aus der Luft, während dem Anflug auf Malaysia, waren wir von den endlosen grünen Waldflächen fasziniert. Nach ein paar Stunden Umherwandern und Ausruhen im ultramodernen Flughafen wurden wir von einem Bus nach Kuala Lumpur gebracht. So ganz ohne unser Zuhause –das Büssli war irgendwo auf dem Meer- waren wir froh, eine Servas-Familie besuchen zu können. Wir verbrachten eine schöne, faule Woche mit Sightseeing und dem Kennenlernen der malayischen Speisekarte. Zu spät merkten wir, dass wir sofort nach der Ankunft mit dem Fahrzeug-Einführungsprozess hätten beginnen müssen. Wir wurden dann so ziemlich überrumpelt als wir einem Geschäftsmann einer Schifffahrtsgesellschaft zugespielt wurden, der uns über mühsame Bürokratie und hohe Gebüren unterrichtete. Zudem brauchte das ganze nochmals eine Woche! Glücklicherweise hüteten Tim und Kim, ein gleichaltriges Paar, ein Reiheneinfamilienhaus mit Hunden und Katze und wir waren dort willkommen.
Ganz nervös konnten wir nach mehrmaligem Nachhaken das Büssli abholen – irgendwo war ein Teil von unserem Geld gelandet, so dass wir nichteinmal eine Zollkontrolle durchlaufen mussten. Zum Schluss kostete das Autoabholen mehr als der ganze Rest der Verschiffung.
Endlich konnten wir unsere Reise mit dem Büssli fortsetzen. Als erstes erkundeten wir den Süden Malaysias. In Melacca, einem holländisch – kollonial geprägtem Städtchen, schlenderten wir durch das alte China-Town und auf dem Nightmarket kosteten wir von Tofufa und Laksa. Zum ersten Mal machten wir zwei Abstecher in Urwälder. Wir waren fasziniert von der Pflanzenvielfalt in der intakten Natur. Besonders beeindruckend waren die Urwaldriesen die mit den wandförmigen Wurzeln die umliegenden Bäume umschlingen. In der Nacht erspähten wir glücklicherweise eine Zibetkatze und ein hauskatzengrosses, fliegendes Eichhörnchen (Häute zwischen Armen und Beinen). Mit guten Taschenlampen sieht man leuchtende Augenpaare in den Bäumen, sonst wäre das unmöglich. Tagsüber höhrt man zwar sehr viele Tiergeräusche, zu gesicht bekommt man aber nur sehr selten eines. Da wir in diesem Teil Malaysias die rainy-season getroffen hatten, erschloss sich uns der Begriff Regenwald ziemlich eindrücklich – es strätzte wie aus Kübeln, dafür meistens nur einmal pro Tag.
Wir erreichten den wahrscheinlich südlichsten Punkt unserer Reise und fuhren die Ostküste Malaysias wieder nordwärts. Mit unseren kleinen Urwalderfahrungen ausgerüstet, starteten wir eine dreitägige Tour durch den ältesten Urwald der Welt (Taman Negara, 130 Mio Jahre). Wir hatten riesiges Wetterglück und konnten eine Route mit zwei hüfttiefen Flussdurchquerungen gehen. Jungelwandern – das merkten wir sehr schnell – ist sehr anstrengend! Unerwartet viele Steigungen, querliegende Bäume, die Hitze und die Luftfeuchtigkeit machten uns zu schaffen. Aber das beste war, dass man sich alle paar hundert Meter die Blutegel von den Beinen brennen musste (Adrian hatte insgesamt 50). Übernachten konnte man in Bumbuns – hochgestelzte hütten zum Tierebeobachten. Obwohl es im Wald Tiger, Elefanten und Nashörner gibt, haben wir keine gesehen. Dafür einen malayischen Bären, eine Hirschart, eine Schlange, eine Schildkröte und einige handgrosse Spinnen mit pelzigen Beinen – sie lieben HüttenWCs.
Nach der Hitze konnten wir uns auf den Cameroon Highlands abkühlen. Wir besuchten dort eine Teeplantage und liessen uns den Teeproduktionsprozess erklären.
Auf unserer ersten Insel – Pulau Pinang – besuchten wir einige kleine Fischerdörfer und erreichten nach einer kurzen Jungelwanderung abgeschiedene Sandstrände, wo wir – zum ersten mal seit langem – zelteten. Sogar beim Fischen hatten wir Glück und ein Einheimischer lernte uns mit den Zehen im Sand Crevetten zu fangen.
Nach einem ganzen Monat in Malaysia nahmen wir nur ungern von den netten Malayen, der schönen Natur und den guten Strassen. Aber wir sind schon gespannt auf das nächste Land – Thailand.
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