|
Türkey (= Turkey)
|
Türkei 24 Tage 27. Juli – 20. August 05 3571 km
Nach einem problemlosen Grenzübergang zog es uns auf ziemlich direktem Weg nach Istanbul. Früh am Morgen begannen wir unseren ersten Stadtrundgang an der äusseren byzantinischen Mauer. Durch Hintergassen, die auch in einem Dorf hätten sein können, gelangten wir zu den touristischen Sehenswürdigkeiten. Auf dem Weg versuchten wir unseren ersten Sesambrotring direkt aus dem Holzofen. Mmmm...
Nach langem und heissen Rückweg zum Büssli überquerten wir die Bosporusbrücke: Asien war erreicht!
Abends trafen wir Sercan, unser Servas-Host in Istanbul. Mit ihm verbrachten wir die nächsten zwei Tage. Dabei lernten wir das istanbuler Nachtleben und einige seiner Freunde kennen. Als Abschied genossen wir alle ein gemeinsames Frühstück im Park.
Um von der asiatischen auf die europäische Seite von Istanbul zu kommen, nahmen wir die Fähre. Das Auto liessen wir lieber stehen - hier gelten andere Verkehrsregeln: Hauptsache überholen, egal ob links oder rechts; anhalten und parkieren kann man überall; de gschnäller isch de gschwinder!
Nach Istanbul fuhren wir weiter ans schwarze Meer. Wir begegneten zum ersten Mal voll angezogenen Frauen beim Baden - aber auch welchen in Bikinis. Am Morgen stürzten wir uns selbst in die hohen Wellen. Einer wunderschönen Steilküstenstrasse entlang und über einen Pass besuchten wir das Dorf Amasra, wo wir die Inselaltstadt bewunderten und im Restaurant Gözleme und Fisch genossen.
Richtung Landesinneres stoppten wir in Safranbolu, eine Stadt in einem Canyon mit Karavanserei. Dort wuschen wir uns in einem Hamam - natürlich getrennt. Je weiter weg vom schwarzen Meer, desdo gebirgiger und karger wurde die Landschaft. Wir sammelten Beeren, hatten atemberaubende Ausblicke...
In Hattushas bewunderten wir die überreste der Hettitischen Hauptstadt von 1300 v.Chr. Die Mauern und einige grosse Skulpturen sind noch sehr gut erhalten. Das Highlight: ein dreieckiger, 70Meter langer Tunnel durch die Stadtmauer.
Bald danach erreichten wir Kappadokien. Schon bei Gülshehir, einem Ort Eingangs Kappadokien, entdeckten wir die ersten aus den Steinkegeln gehauenen Behausungen. Wir assen zu Mittag und konnten es dann nicht lassen, kurz bei den Felsen klettern zu gehen. Den Rucksack mit den Dokumenten... liessen wir - wie sonst eigentlich noch nie - im Auto. Als wir nach 15min zurückkehrten, erwartete uns eine böse Überraschung: Seitenscheibe der Fahrertür liegt in kleinen Stücken am Boden, Rucksack und Fototasche sind weg! Andreas Portemonnaie, wichtige Autodokumente, GPS, 280 Fotos auf zwei CF-Karten... Nichts wie los zur Polizei. Dort konnte keiner Englisch, wir konnten wenigstens die Visacard sperren. Dann wurden wir zur Jandarma geschickt. Bei Tee mussten wir mehrmals alle Angaben machen - wenigstens sprach da jemand englisch. Gemeinsam mit mehreren Soldaten suchten wir die Gegend ab - für sie eine willkommene Abwechslung. Zurück in der Jandarmastation bekamen wir ein Kasernennachtessen und nach interessanten Gesprächen verbrachten wir die Nacht im Kasernenhof.
Am nächsten Tag war Sonntag > alles geschlossen = noch keine neue Scheibe. Wir versuchten den Tag zu geniessen und besichtigten eine unterirdische Stadt. Auch wurden wir wieder von der türkischen Herzlichkeit aufgebaut: Beim Einkauf in einem kleinen Laden holte man beim Cousin Gemüse für uns, da sie keines hatten und liessen uns nicht einmal bezahlen. Wir hatten mit unserem Istanbuler Host hier abgemacht und wir versuchten gemeinsam alle Notwendigkeiten zu regeln. Immer wieder hiess es: versucht es in Kayseri - der Provinzhauptstadt. Zu allem dazu wurden wir noch krank: beide hatten Fieber, Durchfall und stechende Bauchschmerzen.
In Kayseri gab es unsere Scheibe auch nicht: jetzt haben wir Plexiglas. Gemeinsam mit Sercan fuhren wir nach Antakya, dem nordöstlichsten Teil des Mittelmeeres, dies war mal Syrien. Wir bestaunten einen riesigen, unterirdischen, von Römern gebauten Kanal und mehrere feinste Mosaike im Museum von Antakya. Sercan musste zurück nach Istanbul und wir verbrachten den nächsten Tag in den Bergen.
Der Nemrutberg war unser nächstes Ziel. Er liegt im Urspungsgebiet des Euphrat. Auf dem Gipfel ruhten wir uns von der Wanderung in der Sonne aus, und bestaunten riesige Götterstatuen und die Aussicht auf den Attatürkstausee.
Auf dem weiteren Weg wurden wir immer wieder von Einheimischen mit Früchten beschenkt, wenn diese gerade vom Feld kamen. Es ist richtig schön, hier zu reisen! In Diyarbakir konnten wir Dank Mario unsere neuen Dokumente abholen.
Im Kurdischen Teil der Türkei trafen wir wieder auf einen Nemrutberg, ein Vulkankrater neben dem Vansee. Wir badeten im Kratersee: lustig dabei war, dass wir grosse Bimssteine als "Schwimmhilfe" nehmen konnten, da diese schwammen. Auf dem Kraterrand übernachteten wir mit atemberaubender Aussicht auf den Van- und den Nemrutsee und mehreren Schildkröten als Nachbarn.
Im Vansee badeten wir und wuschen unsere Wäsche: Der See ist sehr alkalisch und man braucht keine Seife. Am abend flüchteten wir ins Büssli - es surrte über dem See wegen all den Mücken. Kurz vor der Grenze, beim Ishak Pasha Palast, verbrachten wir unsere letzten beiden türkischen Nächte. Bei einer Wanderung hinter einem Felsband hatten wir eine schöne Aussicht auf den Schneebedeckten Ararat. Wir trafen zum ersten Mal andere Asienreisende: Ein deutsches Paar auf dem Rückweg von Indien und zwei Holländerinnen auf dem Weg in den Iran. Wegen dem Diebstahl brauchten wir sechs Stunden für den Grenzübergang - soviele Stempel haben wir noch nie gesehen.
|
|
Rate this file (No vote yet) |
|
|
|
|
|
|